Industrie 4.0 - Arbeitswelt 4.0: Disruptive Veränderungen in der produzierenden Industrie

Dr. Günther Bergmann, Professor für Personalmanagement i.R., zeigt in seinem Vortrag „Industrie 4.0 – Arbeitswelt 4.0: Disruptive Veränderungen in der produzierenden Industrie“ die Veränderungen in der industriellen Produktion und die daraus resultierenden positiven und negativen Beschäftigungseffekte.

Abstract

Um die Veränderungen beurteilen zu können, die durch Industrie 4.0 Anwendungen in der industriellen Produktion in der nahen Zukunft entstehen, sind die unterschiedlichen technologischen Strategien zu systematisieren.
Stichworte sind Prozessautomation, Abkehr von der Linienfertigung, Fertigung in Montageinseln sowie neuere Entwicklungen in der Robotik (Cobots = kollaborierende Roboter). Mit Blick auf die Automobilindustrie sind entscheidende Veränderungen im Produktionsprozess in der Fläche derzeit (noch) nicht zu beobachten. Dies wird sich bald ändern, wenn der Anteil der Produktion von Elektromodellen deutlich zunimmt. Und dies kann nicht diskutiert werden, ohne die Entwicklung auf dem chinesischen Markt zu betrachten.
Weitere, heute bereits deutlich sichtbare technologische Einflussfaktoren in der Produktion sind additive Fertigung (3D-Druck), der „digitale Zwilling“ für Wartungsprozesse (Predictive Maintenance) und Inbetriebnahme sowie Machine Learning (Anwendung künstlicher Intelligenz in Robotik und industrieller Bildverarbeitung). In diesem komplexen Gefüge von Einflussfaktoren lassen sich trotzdem allgemeine Tendenzen hinsichtlich positiver und negativer Beschäftigungseffekte ableiten und die Hypothese der Polarisierung begründen, d.h. ein hoher Bedarf an hochqualifizierten, IT-nahen Fachkräften
einerseits – ein Dequalifikationspotenzial der Tätigkeiten in der Fläche der Werker andererseits.

Referent

Prof. Dr. Günther Bergmann (Hochschule Pforzheim) Professor für Personalmanagement i.R., Human Resources Competence Center der Hochschule Pforzheim