Bei der Veranstaltung des Digital Hub Pforzheim/Enzkreis arbeiteten IT-Experten, regionale Wirtschaftsunternehmen, Stadt- und Kreisverwaltung und weitere Interessierte Hand in Hand zusammen – ein Erfolg für die ganze Wirtschaftsregion Nordschwarzwald und besonders den Wirtschaftsraum Pforzheim Enzkreis, leichtere Integration und mehr Inklusion.
Die Schlosskirche Pforzheim als kreative Ideenwerkstatt: Beim Hackathon „Diversity & Inclusion“ entwickelten über 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer acht innovative Lösungen für mehr Diversität und Inklusion: Von der App gegen Vereinsamung, für das Erlernen von Gebärdensprache oder der deutschen Sprache bis hin zur Förderung der digitalen Selbstbestimmung von Frauen und barrierefreier Mobilität. Das Ziel der zweitägigen Veranstaltung des Digital Hub Pforzheim/Enzkreis war es, mittels Software digitale Lösungen für Herausforderungen im Bereich Diversität und Inklusion zu entwickeln, zu programmieren und umzusetzen sowie den Austausch mit der regionalen Wirtschaft zu fördern.
Der Hackathon (Wortspiel aus Hacken und Marathon) war ein voller Erfolg: Innerhalb von 28 Stunden entwarfen acht interdisziplinäre Teams unterschiedliche Ideen für Anwendungen und Apps, die mit innovativen Ansätzen Inklusion und Integration vorantreiben sollen und so allen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt und der Region eine bessere Teilhabe ermöglichen können.
Philipp Bauknecht, Gründer und Geschäftsführer von medialesson, moderierte als Technik-Partner des Hackathons das Event. „Ich freue mich sehr über das breite, gemischte Teilnehmerfeld. Die einmalige Dynamik, die spannenden Ergebnisse und gute Zusammenarbeit beim diesjährigen Hackathon haben wieder einmal gezeigt, dass Diversität ein klarer Wettbewerbsvorteil ist“, so Bauknecht, der als erfahrener IT-Experte mit Rat und Tat zur Seite stand. „Sowohl für alle Bürgerinnen und Bürger als auch für die regionale Wirtschaft unserer Stadt ist der Hackathon ein großer Gewinn – beispielsweise um Diversität als Vorteil zu nutzen und die Digitalisierung in allen Bereichen voranzutreiben“, so Frank Fillbrunn, Sozialbürgermeister der Stadt Pforzheim, bei der Eröffnung der Veranstaltung.
Nach dem Startschuss arbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer – aus verschiedenen Nationen, mit und ohne Behinderung und mit unterschiedlichem beruflichem Hintergrund – in Gruppen zusammen. Die Teams setzten sich dabei dank digitaler, interaktiver und agiler Zusammenarbeit über räumliche Grenzen hinweg: Auch ein virtuelles Team sowie ein hybrides Team mit Ideengebern aus Berlin und Programmierern und Umsetzern in der Schlosskirche nahmen am Hackathon teil. Fachliche Unterstützung erhielten die Teams durch Mentoren aus der IT- und Medienbranche sowie dem kommunalen Bereich Gleichstellung, Integration und Inklusion, um die Machbarkeit und praktische Umsetzung der Ideen zu testen und zu ermöglichen. So haben sich auch Anita Gondek, Integrationsbeauftragte der Stadt Pforzheim, Anne Marie Rouvière-Petruzzi, Inklusionsbeauftragte des Enzkreises und ihr Kollege Mohamed Zakzak unter die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemischt, um tatkräftig mitzuarbeiten. Viele blieben über Nacht und arbeiteten durchgängig an der Weiterentwicklung ihrer Ideen oder nutzten die bereitgestellten Schlafgelegenheiten.
Die Ergebnispräsentation wurde von vielen Interessierten gespannt erwartet, unter anderem auch von Dirk Büscher, dem Ersten Bürgermeister der Stadt Pforzheim, sowie Katja Kreeb, Dezernentin für Familie, Bildung und Soziales im Enzkreis. Einige der Ideen könnten in die Verwaltung von Pforzheim oder dem Enzkreis integriert werden oder haben das Potential, zu einem neuen Produkt mit eigenem Start-Up weiterentwickelt zu werden.
Die Siegerehrung wurde demokratisch mittels einer App anhand des Applauses des Publikums bestimmt. Den ersten Platz gewann die App Verbalize, zum gemeinsamen Erlernen der Gebärdensprache mit Fokus auf Gehörlose. Platz zwei ging an ein Team, das eine Anwendung entwickelte, die Rollstuhlfahrern Auskunft über die Barrierefreiheit des nächsten Busses geben kann. Auch die App LocalSign soll ein gemeinsames Erlernen der Gebärdensprache ermöglichen, konzentriert sich allerdings auf Menschen deren Gehör noch vorhanden ist und gewann den dritten Platz. Carsten Kraus, Gründer von Omikron und Unterstützer des Hackathons, bot den drei Erstplatzierten Teams je 1.000 Euro für technisches Equipment, damit diese ihre Ideen weiterverfolgen können.
Veranstaltet wurde die digitale Denkfabrik vom Digital Hub Standort Pforzheim/Enzkreis, der in der Region als erste Anlaufstelle für Digitalisierungsfragestellungen dient. „Der Hackathon ist eine Art Innovationswerkstatt für neue Ideen und soll einen nachhaltigen, positiven Effekt auf Teilnehmer, Wirtschaft und Gesellschaft haben. Wir werden die Teams auch nach dem Hackathon unterstützen, um die spannenden Ideen und Ansätze in die Tat umzusetzen und sie möglicherweise sogar in ein Start-Up zu verwandeln“, so Lukas Waidelich, Gesamtprojektleiter des Digital Hub Nordschwarzwald. Gemeinsam mit Markus Meser, Standortleiter Digital Hub Pforzheim/Enzkreis plant er bereits die Fortsetzung des erfolgreichen Formats im kommenden Jahr mit einem Hackathon unter neuem Motto.
Eine Veranstaltung in diesem Umfang wäre ohne die großartige Unterstützung der kommunalen Ansprechpartner sowie der Partner aus der Wirtschaft wie Intersport Schrey, medialesson, Meyle+Müller, Microsoft, Omikron Sternad Software und Arvato Financial undenkbar”, macht Meser deutlich. Der Hackathon solle darüber hinaus die Medien- und IT-Wirtschaft in der Region zusammenbringen, den Wirtschaftraum Pforzheim/Enzkreis attraktiver machen und damit einen Mehrwert für die hiesige Wirtschaft bieten.