In Baden-Württemberg dürfen seit Montag dieser Woche Gaststätten und Restaurants nach längerer Pause wieder öffnen. Dabei gelten strenge Auflagen, die unter anderem eine Ausarbeitung von Hygienekonzepten durch die Betriebe und eine Begrenzung der Gästezahlen umfassen. Zur Kontaktnachverfolgung müssen die Daten der Gäste gespeichert werden, um bei Bekanntwerden von Infektionen darauf zurückgreifen zu können. Nach vier vorfallfreien Wochen müssen die DS-GVO konform gespeicherten Kontaktdaten gelöscht werden.
Am Beispiel der Osteria da Gino in Nagold zeigt sich, wie mit digitalen Lösungen zielgerichtet unterstützt werden kann. Mit großer Vorfreude bereitete sich die Inhaberfamilie Schilrio auf die Wiedereröffnung ihres Restaurants vor. Neben den strengen gesetzlichen Auflagen war insbesondere die Speicherung der Gästedaten eine große Herausforderung. „Wir haben nach verschiedenen Möglichkeiten gesucht, die Kontaktdaten der Gäste möglichst ohne großen Aufwand zu erfassen. Die Gäste sollen unser Essen genießen können und nicht mit Papierkram beschäftig sein“, so Roberto Schiliro.
Der Koch nutzte die Digitalisierungssprechstunde des Digital Hub Nordschwarzwald, um sich über Möglichkeiten der digitalen Erfassung zu informieren. Patrick Walz, der als Digitalisierungsbotschafter des Digital Hub Nagold agiert, verfügt über ein großes Expertennetzwerk und recherchierte verschiedene Lösungen. Gemeinsam mit dem Digital Hub Manager und Prozessexperten Lukas Waidelich von der Hochschule Pforzheim visualisierte und digitalisierte man gemeinsam den Prozess. Für Walz war vor allem eines wichtig: „Die Gäste sollen sich unkompliziert und im Sinne des Datenschutzes sicher registrieren können. Gleichzeitig soll ein spontaner Restaurantbesuch ohne vorige Reservierung weiterhin möglich sein“, so Walz.
Jetzt kann jeder sich in der Osteria da Gino in Nagold bequem digital per QR Code ein- und ausloggen. Die Daten werden nach vier Wochen automatisch gelöscht. Sollte eine Infektion auftreten, kann der Gastronom umgehend auf die erforderlichen Daten zugreifen und die Kontaktketten offenlegen. Gino Schiliro ist begeistert von der unkomplizierten digitalen Kontaktnachverfolgung. „Wir haben fast keinen administrativen Aufwand und die Kunden können spontan zum Essen kommen“.
Regionale Gastronomen dürfen sich bei Fragen zum Thema gerne an den Digital Hub Nordschwarzwald wenden: „Die Corona-Krise stellt besonders die kleinen Unternehmen in der Region vor große Herausforderungen. Mit unserer kostenlosen Beratung können wir die Betriebe dabei unterstützen, von den digitalen Möglichkeiten zu profitieren“, betont Waidelich.
Die Umsetzung erfolgt über eine einfache digitale Lösung – Hierbei können digitale Lösungen in Form von Apps oder webbasierten Ansätzen unterstützen. Wir haben dabei das Tool Recover genutzt – daneben gibt es aber noch weitere Lösungen, die wir in einer Übersicht vorstellen.
Patrick Walz erklärt den Prozess nochmals via Video im Detail: